Noch schnell zum Creadienstag...

... bevor ich es schon wieder nicht schaffe. Also nähtechnisch passiert hier gerade recht viel (für meine begrenzte Zeit zumindest), doch in den Blog haben es die neuen Projekte bisher noch nicht geschafft. Das muss sich ändern :-) Um einen Anfang zu machen, hab ich ein Langzeitprojekt für euch:

Da ich meist sehr konkrete Vorstellungen habe, bastel ich an meinen Lieblingsschnittmustern gerne herum. Grundsätzlich würde ich jedoch gerne genau das selbst erstellen, was ich mir so vorgestellt hab. Bisher mangelte es immer am Wissen über den Aufbau von Schnitten (wie z.B. die Rundung am Arm erstellt wird). Um da mal auf eine einfache (durch die Arbeit mit Basisschnitten) aber ausführliche (ich liebe die Übersichten von Ärmelvarianten etc.) Weise Abhilfe zu schaffen, hab ich mir kürzlich ein tolles Buch geleistet:

 

Anzuschauen ist das Buch wunderschön da sehr viele kunterbunte und toll fotographierte Beispielmodelle enthalten sind. Lesen tut es sich auch gut, wenn man sich nicht an der englischen Sprache stört. Das Konstruktionsprinzip anhand von Basisschnittteilen (für die amerikanischen Größen 3 - 12 Jahre) erscheint mir erstmal praktisch, weil ich keine Wissenschaft daraus machen will und es bei Kindersachen sowieso nicht auf jeden cm Passform ankommt. Mal sehen, ob ich damit meine Idealvorstellungen selbst zeichnen kann. Ich habe jedenfalls damit begonnen mich mit den Basisoberteilen zu beschäftigen. Hier gibt das Buch einen "Sloper" als eine Art 2-D Schneiderpuppe für das Oberteil, die Ärmel und Hose/ Rock, anhand dessen man an den späteren Modellen Passformdeteils beim Zeichnen beurteilen soll (wenn ich das jetzt richtig verstanden habe :-)). Da mein Mäuschen eher schlank gebaut ist, wollte ich erstmal testen, ob mein "viel-zu-weit"-Eindruck stimmt. Also ein Testmodell in einen anderen neu entdeckten Basisschnitt (nEmadA "MixMe Girl", hier Größe 110/116) und die Oberteilbasis aus dem Buch: (och Menno, ich wollte die Bilder nebeneinander aber Blogger ärgert mich gerade)

MixMe Girl von nEmadA

Erstest Testoberteil aus dem beschriebenem Buch, ergänzt um ein Schößchen, da Shirt nur bis zur Taille doof war

Leider hab ich bisher keine Tragebilder gemacht. Der MixMe-Schnitt sitzt super und ist ein gutes Beispiel für tolle Oberteilpassform an meiner Maus. Kann ich nur empfehlen, wenn man Puffärmel mag. Mein eigentliches Testoberteil macht mich nähtechnisch sehr glücklich. Passformtechnisch überzeugt es mich aber nicht, da es viel zu weit ist. Wobei die Ärmel schön schmal für eine Schnittgrundlage geeignet sind, nur das eigentliche Oberteil nicht. Und die Länge passt trotz angefügten Schößchens auch nicht, da gibt es also noch einiges Verbesserungspotenzial. Wäre ja auch erstens langweilig, wenn es gleich klappt und zweitens dann eher der Buchschnitt als mein eigner - ist also ganz ok für den Anfang. Jetzt brauch ich nur mehr Muse und Zeit :-)

Nähtechnisch bin ich aber völlig zufrieden. Hab alles mit der Overlock genäht und hab fast alle Punkte auf meiner Overlock-Wunschliste abgearbeitet. Meine Maschiene scheint nicht ideal eingestellt zu sein und die Anleitung vergisst ein paar Punkte (oder ich hab sie überlesen???), so dass ich meterweise Garn und Teststoff "verfeuern" musste bis die Nähte so ordentlich waren, wie ich sie wollte. Immerhin hab ich die Einstellungen mitgeschrieben, dann hab ich beim nächsten Durchgang Erfahrungswerte. Zurück zum Shirt: Das Schößchen ist leicht gerafft angenäht und schließt unten mit einem Rollsaum in Form einer Wellenkante. Im Detailfoto sieht der Rollsaum nicht 100% sauber aus, das Problem hab ich dann jedoch behoben (neue Nadel), nur eben nicht den schönsten Abschnitt fotographiert:

Und dann wollte ich noch Kanten (Ärmelsaum und Ausschnitt) schön schmal versäubern, dazu hat meine Overlock eine sogenannte "Muschelkante" (nennt sich bei anderen Herstellern wohl anders, wenn vorhanden). Ist schnell gemacht (bin immernoch begeistert vom Tempo der Ovi), sieht schön sauber aus und bietet viel mehr Stabilität (im Vergleich zum dehnenden Rollsaum) - gefällt mir für Gelegenheiten, wo die Naht sichtbar sein darf. 

Einziges Problem bei den sichtbaren Nähten: Ich brauche mehr Farbauswahl an Overlockkonen :-) Soweit erstmal für heute und schnell noch zum Creadienstag gehüpft. Und weiter geht es hoffentlich gleich morgen, ich war so fleißig, dass meine Nadeln langsam zur Neige gehen - schließlich muss man an der Overlock immer gleich zwei ersetzten:

Keine Ahnung, was da schief gelaufen ist :-)